Kanada ist eine einzige riesengroße, bärenkalte Wildnis ganz oben im Norden. Und weil die Kanadier viel zu eingefroren waren, um die britische Herrschaft abzuschütteln, darf sich jetzt die Queen brüsten, die kolossalste Ahornplantage der Welt ihr Eigen zu nennen. Umzäunt wird das Ganze von mehr als der Hälfte aller weltweiten Küsten. Nur schade, dass sich jenseits des Polarkreises keine Palmenstrände befinden. Zumindest hat Kanada soviel nutzloses Gelände, dass es für jede britische Königin und jeden Möchtegernprinzen irgendwo eine eigene, verwahrloste Insel gibt.
Praktischerweise sind die Inseln im Winter alle am Landweg erreichbar, wenn das gesamte Land in einen einzigen Eishockeyplatz umfunktioniert wird. Leider haben sie aber jedes Jahr aufs Neue Probleme mit der Flutlichtanlage. Die streikt pünktlich im Herbst und die nächsten Monate tasten sich die Kanadier im Finsteren übers Eis und versuchen, keine schlafenden Bären aufzuwecken. Sobald das Licht im Frühjahr wieder aufgeht, überhitzt es gleich alles und lässt sich bis in den Herbst nicht mehr abschalten. Überhitzen in Kanada bedeutet freilich, dass das Quecksilber im Thermometer gerade noch über den Nullpunkt klettert und alle Eishotels zum Einsturz bringt.

von http://www.tollwiewir.at